Wenn man ein Teegeschäft betritt oder vor dem Tee-Regal im Supermarkt steht, wird man von der Auswahl an Teesorten regelrecht erschlagen. Diverse Kräutertees, Früchtetees, unterschiedliche Grün- und Schwarztees, weiße Tees und viele mehr füllen die Regale. Wie soll man da noch den Überblick behalten. Kennt ihr dieses Gefühl?
Damit ihr bei eurem nächsten Besuch im Teegeschäft, Supermarkt oder Online-Shop nicht verzweifelt, wollen wir euch heute einen kurzen Einblick in die Unterschiede der insgesamt nur sechs verschiedenen Teesorten geben.
Warum nur sechs verschiedene Teesorten?
Ganz einfach: alle Teesorten stammen von ein und derselben Teepflanze Camellia Sinensis ab. Die anfangs erwähnten, zahlreichen Kräuter- und Früchtetees sind dementsprechend, genau genommen, nur teeähnliche Aufgussgetränke. Der Grund hierfür ist, dass diese nicht aus Teilen der Teepflanze bestehen.
Es gibt die folgenden "echten" Teesorten:
- Grüner Tee
- Weißer Tee
- Schwarzer Tee
- Gelber Tee
- Oolong Tee
- Pu-erh-Tee
Eine Pflanze und doch unterschiedlich?
Die Teesorten unterscheiden sich vor allem durch deren Fermentierungsprozess. Hierbei werden die zunächst grünen Teeblätter nach der Ernte gezielt Sauerstoff ausgesetzt und oxidieren somit. Mit zunehmender Oxidation werden die Blätter dunkel bis schwarz.
Wo genau liegt nun der Unterschied?
Die Tabelle gibt euch einen Überblick zu den verschiedenen Teesorten, deren Fermentierung, Produktionsländer und Beispiele bekannter Sorten:
Teesorte |
Fermentation |
Produktionsland |
Bekannte Sorten |
Grüner Tee |
Fermentierung (0%) wird durch rösten oder dämpfen der Teeblätter nach dem Welken verhindert. |
China, Japan, Taiwan, Indonesien, Nepal, Tibet |
|
Weißer Tee |
Unfermentiert (nur Blattränder zu ca. 2%) und es werden nur junge Triebe verwendet. |
China, Taiwan |
Pai Mu Tan, Yin Zhen (Silbernadel) |
Schwarzer Tee |
Starke Fermentation (zwischen 30min und 3 Std.) |
Japan, China, Indien, Sri Lanka, Taiwan, Nepal, Afrika, Südamerika, Türkei, Portugal, England, Iran |
Assam, Darjeeling, Ceylon, Sikkim, Quimen, Formosa |
Gelber Tee |
Geringe Fermentierung und nur junge Triebe werden verwendet. |
China, Taiwan |
Junshan Yinzhen, Mengding Huangya |
Oolong Tee |
Halbfermentiert, der Prozess wird nach einiger Zeit abgebrochen. |
China, Taiwan, Indien, Malaysia, Vietnam, Thailand, Malawi und Kenia |
Tie Guanyin, Yancha |
Pu-erh-Tee |
Fermentierung wird zunächst verhindert. Es folgt eine lange Nachreife mit starker Fermentation (bis zu 20 Jahren). |
China, Taiwan |
Traditionelles Verfahren: grüner Tee/sheng Beschleunigtes Verfahren: reif/shu |
Unterschied der Teesorten in ihrer Wirkung
Wer Tee vorwiegende wegen seiner Wirkung auf den Körper trinken möchte, sollte auf zwei Punkte achten:
Grad der Fermentation und Ziehzeit (bzw. möglich Anzahl der Aufgüsse).
Bei der Fermentation findet immer auch eine Oxidation statt, wodurch auch Teile der Inhaltsstoffe abgebaut oder in ihrer Wirkung für den Organismus verändert werden. So reduziert sich mit zunehmender Oxidation die Konzentration der Aminosäuren und das Koffein löst sich von den Pflanzenstoffen, an die es im rohen Teeblatt gebunden ist. Das ungebundene Koffein wird schneller im Blut aufgenommen und als gebundenes, wodurch die Wirkung als intensiver, aber auch kürzer wahrgenommen werden kann.
Die Ziehzeit wiederum beeinflusst, wie viele Inhaltsstoffe (vor allem auch Koffein) vom Blatt ins Getränk übergehen können. Hier hat die Teesorte Grüntee, insbesondere Matcha, die Nase ganz weit vorne. Beim Matcha wird das gesamte vermahlene Teeblatt getrunken, sodass 100% der Inhaltsstoffe in deinem Körper landen. Erfahre hier alles über Matcha auf einen Blick.
Und jetzt interessiert uns, welcher dieser Tees euer Favorit ist und natürlich warum? Wusstet ihr bereits, dass es nur diese sechs Tees gibt und alles andere “nur” teeähnliche Produkte sind? Wir sind gespannt :-)