In Japan, dem Land mit der wohl weitgehendsten Tradition was den Konsum von Grüntee angeht, wird die Zubereitung in zum Teil mehrstündigen Tee-Zeremonien gefeiert. Von einfachem Tee kochen kann hier nicht mehr die Rede sein.
Tatsächlich hat die Zubereitung des Tees einen großen Einfluss auf dessen Geschmack und Inhaltsstoffe. So können schon kleine Variationen bei den Ziehzeiten zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Um das bestmögliche Resultat im Hinblick auf die Aromen und Geschmacksnoten des Grüntees zu erzielen, müssen die Art, die Dosierung, die Qualität, die Ziehzeit und sogar die Wassertemperatur bekannt sein.
Die fünf häufigsten Fehler bei der Zubereitung von Grüntee
Grüner Tee ist eine Kunstform, die eine sorgfältige Handhabung erfordert, um das volle Aroma und die gesundheitlichen Vorteile zu entfalten. Hier also fünf gängige Fehler, die man bei der Zubereitung von Grüntee machen kann:
- Zu heißes Wasser: Das Aufbrühen von grünem Tee mit kochendem Wasser kann die empfindlichen Teeblätter verbrennen und zu einem bitteren Geschmack führen. Die ideale Wassertemperatur für grünen Tee liegt zwischen 70 und 80 Grad Celsius.
- Zu lange Ziehzeit: Wenn der Tee zu lange zieht, kann das den Geschmack beeinträchtigen und zu Bitterkeit führen. Die perfekte Ziehzeit für grünen Tee liegt zwischen 2 und 3 Minuten.
- Falsche Dosierung: Zu viele Teeblätter können einen übermächtigen, bitteren Geschmack erzeugen, während zu wenige Teeblätter einen schwachen, wässrigen Tee hervorbringen. Eine allgemeine Regel ist, einen Teelöffel Teeblätter pro Tasse zu verwenden.
- Niedrige Qualität des Tees: Nicht alle grünen Tees sind gleich. Die Qualität des Tees kann die Geschmackserfahrung erheblich beeinflussen. Es lohnt sich, in hochwertigen grünen Tee zu investieren, um das beste Geschmackserlebnis zu erzielen.
- Verwendung von hartem Wasser: Hartes Wasser kann die Aromen des Tees beeinträchtigen. Weiches oder gefiltertes Wasser ist ideal für die Zubereitung von grünem Tee.
Warum schmeckt euer Grüntee manchmal bitter?
Allgemein kann man sagen, dass der Tee bei einer zu langen Ziehzeit schnell ein bitteres Aroma entwickelt, weshalb Ziehzeiten über drei Minuten vermieden werden sollten. Vor allem qualitativ hochwertige Tees müssen tendenziell kürzer ziehen. Generell spielen natürlich auch die persönlichen Vorlieben eine große Rolle. So bevorzugt manch einer eher leichte Ausprägungen der verschiedenen Geschmacksnuancen, während andere stärkere Aromen vorziehen. Damit einem der eigene Grüntee wirklich immer schmeckt, sollte man das Zubereitungsverfahren solange variieren, bis man das für sich beste Ergebnis erzielt hat. Und dann natürlich nicht vergessen alle wichtigen Punkte zu notieren, damit bei der nächsten Tasse Grüntee der Prozess nicht wieder von vorne anfängt.
Aber was sind jetzt die genauen Ziehzeiten, Wassertemperaturen und Dosierungen, die das Beste aus den verschiedenen Teesorten herausholen?
Die Kunst der Zubereitung von Grüntee
Die Zubereitung von Grüntee ist eine Kunst, die auf Jahrhunderte alter Tradition beruht. Jede Teesorte hat ihre eigenen Besonderheiten, die beachtet werden müssen, um den reichhaltigen Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile optimal zu nutzen. Die verschiedenen Sorten von Grüntee erfordern unterschiedliche Ziehzeiten und Wassertemperaturen, was auf die spezifischen Eigenschaften der Teeblätter zurückzuführen ist.
Die verschiedenen Sorten von Grüntee und ihre idealen Ziehzeiten
Wie soll also der Tee im Idealfall schmecken? Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Geschmacksprofile und Herkunftsorte der verschiedenen Sorten.
Grünteesorte |
Herkunft |
Geschmacksprofil |
Gyokuro | Japan | Süß, umami, leicht grasig |
Sencha | Japan | Vegetativ, umami, leicht bitter |
Bancha | Japan | Mild, nussig, leicht süß |
Hojicha | Japan | Geröstet, karamellisiert, leicht erdig |
Gyokuro
Gyokuro, auch bekannt als "Juwelentau", stammt aus der Präfektur Kyoto in Japan. Die Teeblätter werden vor der Ernte beschattet, was zu ihrem einzigartigen süßen und umami-reichen Geschmack führt. Er hat auch eine leichte grasige Note, die an frische Frühlingswiesen erinnert.
Sencha
Sencha ist der am häufigsten konsumierte Grüntee in Japan. Er zeichnet sich durch sein vegetatives, umami und leicht bitteres Geschmacksprofil aus. Der Tee stammt aus verschiedenen Regionen Japans, einschließlich Shizuoka und Uji.
Bancha
Bancha, oft als der "Alltagstee" Japans bezeichnet, hat einen milden, nussigen und leicht süßen Geschmack. Er wird aus den größeren und reiferen Blättern der Teepflanze gewonnen, die nach der Sencha-Ernte geerntet werden.
Hojicha
Hojicha ist ein gerösteter Grüntee aus Japan, der für seinen karamellisierten und leicht erdigen Geschmack bekannt ist. Der Röstprozess reduziert das Koffein im Tee, wodurch er sich perfekt für den Abend eignet.
"Ein guter Tee erfordert Zeit und Geduld. Die Wahl der richtigen Grünteesorte und das Verständnis ihres Geschmacksprofils hilft dabei, die perfekte Tasse Tee zu zubereiten."
Tabelle für die richtige Grüntee Zubereitung
Art |
Dosierung |
Qualität |
Wassertemperatur |
Ziehzeit |
Gyokuro |
10g |
Premium |
50°C - 65°C |
2,5 min. |
Gyokuro |
10g |
Standard |
60°C - 70°C |
2 min. |
Sencha |
6g |
Premium |
55°C - 70°C |
2 min. |
Sencha |
10g |
Standard |
80°C - 90°C |
1 min. |
Bancha |
15g |
- |
100°C |
0,5 min. |
Hojicha |
15g |
- |
100°C |
0,5 min. |
Neben diesen Ziehzeiten, ist auch die Qualität des Wassers enorm wichtig. Optimalerweise hat das Wasser einen pH-Wert unter 7. Keine Angst, für alle die kein Chemielabor für die Zubereitung ihres Grüntees aufbauen wollen: das Wasser sollte rein, geruchlos, farblos und nicht zu hart sein. Am besten nehmt ihr also Mineral- oder Quellwasser.
Wie entstehen die verschiedenen Aromen bei ein und demselben Grüntee?
Der Geschmack des Tees wird hauptsächlich durch die im Wasser gelösten Catechine, Aminosäuren und Koffein bestimmt. Während die Aminosäuren für ein süßes, rundes Aroma verantwortlich sind, machen Koffein und Catechine das Getränk eher bitter. Beim Aufgießen lösen sich die Aminosäuren zuerst aus den Teeblättern, weshalb eine kurze Ziehzeit einen leichten, süßlichen und runden Geschmack zur Folge hat. Wer seinen Tee nicht zu bitter mag, aber trotzdem nicht auf den Wachmacher Koffein verzichten möchte, sollte demnach eine mittlere Ziehzeit wählen.
Ihr seht schon, es ist gar nicht so einfach die perfekten Ziehzeiten zu finden, da diese stark vom individuellen Geschmack und Bedürfnis abhängig sind.
Deshalb: Probiert einfach verschiedene Temperaturen, Dosierungen, Teesorten, Qualitäten und Ziehzeiten aus, bis ihr das für euch perfekte Aroma gefunden habt.
Falls wir es nicht geschafft haben, euch die Kunst der Grüntee Zubereitung näher zu bringen und ihr noch offene Fragen habt, schreibt uns gerne an.
Was sind eure bisherigen Erfahrungen mit Ziehzeiten bei eurem Lieblings Grüntee?