Wie du sicherlich schon bemerkt hast gibt es bei Matcha Tee immense Preisunterschiede. Beim Matcha Preis reichen die Spannen von wenigen Euro für eine 100g Packung bis zu Preisen von mehreren Euro pro Gramm des feinen Pulvers. Besonders Erzeugnisse aus China sind meist erheblich günstiger als ihr Pendant aus Japan. Aber wie genau lassen sich solche Preisunterschiede erklären? Welche Faktoren bestimmen den Preis? Und warum solltest du lieber auf chinesische Matcha Tees verzichten? Mehr dazu in diesem Post.
Was den Matcha Preis bestimmt
Die Qualität und damit der Matcha Preis ist von vier Hauptfaktoren abhängig: Der Herkunft, dem Anbau, der Ernte und der Verarbeitung. Aber zunächst müssen wir wissen wo unser Tee überhaupt herkommt: Das ist nämlich der erste entscheidende Faktor für den Preis.
Die Herkunft von Matcha
Auch wenn die Wurzeln des Matcha Tees in China liegen, kommen heutzutage die besten Matchas ausschließlich aus Japan. Ist im Laufe der Jahrhunderte in China der traditionelle Anbau von Matcha in Vergessenheit geraten, wurde er in Japan weiterhin gepflegt und verfeinert. So werden in Japan seit mittlerweile mehr als 800 Jahren Matcha Tees kultiviert und verarbeitet und die Techniken haben sich über lange Zeit perfektioniert. In China dagegen wurde der Anbau und die Verarbeitung erst im Zuge der ansteigenden Nachfrage des grünen Pulvers in den letzten Jahren wieder aufgenommen.
Der Fokus liegt hierbei nicht auf Tradition oder Qualität, sondern auf Geschwindigkeit und Quantität. Die gestiegene Nachfrage soll schnell und günstig befriedigt werden. Daher unterscheiden sich Tees aus den beiden Ländern meist erheblich in ihrer Qualität und damit im Preis. Das ist neben der stark unterschiedlichen Verarbeitung des Tees, hauptsächlich dem Anbau geschuldet.
Der Anbau von Matcha
Das Geheimnis des vollen, süßen und komplexen Matcha Geschmacks liegt im besonderen Anbau des Grüntees. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tees, werden die Pflanzen vor der Ernte für mehrere Wochen fast vollständig beschattet. Durch diesen Lichtentzug werden vermehrt Chlorophyll und Aminosäuren produziert, wodurch der Macha seine einzigartigen Eigenschaften entwickelt.
Der speziell beschattete Tee heißt Tencha und gilt aufgrund der anspruchsvollen Kultivierung als hochwertigster Grüntee der Welt. Da ein solcher Anbau entsprechend zeit- und kostenintensiv ist, schlägt er sich auch deutlich im Preis nieder. In China dagegen werden Beschattungszeiten, wenn überhaupt vorhanden, möglichst kurzgehalten. Um den Anbau zu verkürzen und trotzdem große Mengen Tee zu gewinnen, kommen teilweise auch gefährliche Pestizide und andere chemische Düngemittel zum Einsatz. Solche Mittel wirken sich nicht nur negativ auf den Geschmack des Tees aus, sondern können auch ernsthafte, gesundheitliche Schäden zur Folge haben.
Da die Auflagen beim Einsatz von Pestiziden in China wesentlich laxer sind als in Japan, solltest du beim Kauf von chinesischen Erzeugnissen unbedingt auf ein Bio Siegel achten. Um Zeit und Geld zu sparen kommt es aber auch häufig vor, dass herkömmlicher Grüntee, wie bspw. Sencha vermahlen und als Matcha angeboten wird. Da Matcha kein geschützter Begriff ist, kann theoretisch jeder gemahlene Tee als „Originaler Matcha“ in den Handel gebracht werden.
Die Ernte von Matcha
Ähnlich dem Anbau, ist auch die richtige Ernte ein zeitintensives Unterfangen. Für den besten Matcha werden nur die feinsten und jüngsten Blätter von Hand geerntet. Diese sind allerdings auch die kleinsten Blätter an der Pflanze und bringen folglich weniger Pulver als ihre älteren, größeren Geschwister.
Da die Blätter mit der Zeit aber mehr Bitterstoffe bilden und weniger zart sind, leidet mit zunehmendem Alter auch die Qualität des gewonnenen Tees. Die Selektion der besten Blätter hat dementsprechend maßgeblichen Einfluss auf die Güte des fertigen Matchas. Werden in Japan für die besten Tees, nur die jüngsten (idealerweise nur die beiden obersten) Blätter geerntet, kommt in China ein Großteil der Pflanze in den Tee. Auch wird der Tee hier nicht selektiv von Hand, sondern großflächig, maschinell geerntet. Das erklärt, warum große Mengen zu wesentlich kleineren Preisen angeboten werden können.
Die Verarbeitung von Matcha
Nach der Ernte werden die Blätter kurz gedämpft und anschließend getrocknet. Durch eine kurze Dämpfungsdauer wird die Fermentation im Blatt gestoppt und ein Großteil der empfindlichen Inhaltstoffe konserviert. Beim Trocknen ist es zentral, dass die Temperatur der Öfen nicht zu hoch ist und es so zu keinem Verbrennen der Blätter kommt. Der bei ca. 180°C getrocknete Tee nennt sich in diesem Studium „Aracha“, was so viel bedeutet wie „Rohtee“.
Um diesen Prozess zu beschleunigen erhitzen manche Produzenten die Blätter allerdings zu stark und zerstören damit neben der Farbe auch einen Großteil der feinen Inhaltsstoffe und Aromen. Im Anschluss werden die getrockneten Blätter nach Güteklassen sortiert und minderwertige Blätter sollten aussortiert werden. Um einen Schwund zu vermeiden kommt es aber vor, dass Produzenten nicht ausreichend selektieren und auch schlechte Qualitäten weiterverarbeiten. Anschließend werden bei den guten Tees, die Blattrippen und Stängel entfernt, um nur das zarte Blattfleisch zu gewinnen. Bei minderwertigen Qualitäten wird auf diesen arbeitsintensiven Schritt verzichtet. Das fertig „filetierte“ Blatt wird nun auf Mühlen zu feinem Pulver vermahlen.
Werden dabei hochwertige Tees auf handgefertigten Granitsteinmühlen vermahlen, kommen bei günstigerer Massenware große Keramikmühlen (jet mills) zum Einsatz. Wird auf ersteren der Tee langsam und schonend vermahlen, sind letztere auf möglichst große Produktionsmengen in kurzer Zeit ausgelegt. So mahlen die Granitsteinmühlen gerade mal 30-40g Matcha pro Stunde, wohingegen jet mills im gleichen Zeitraum mehrere Kilogramm verarbeiten. Da dabei allerdings wesentlich mehr Reibungshitze entsteht, wird der Tee teils verbrannt.
Auch mahlen die von speziell ausgebildeten Steinmetzen gefertigten Keramikmühlen wesentlich feiner als die großen Industriemühlen. Somit ist das traditionell gewonnene Pulver nicht nur reicher an Inhaltsstoffen, es ist auch wesentlich feiner als das industriell erstellte Pendant. Wie die Qualität von Matcha im Detail bestimmt wird und auf was du beim Kauf achten musst, erfährst du in dem Beitrag "Matcha Tee Qualitäten".
Alle Matcha Sorten bei Matcha Karu kommen ausschließlich aus Japan. Wir achten auf biologischen Anbau und stellen laborgeprüft sicher, dass sich keine Inhaltsstoffe darin befinden, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken könnten.
Wie finde ich heraus, welche Qualität der Matcha Tee hat?
- Gibt es Labortests zur radioaktiven Belastung?
- Sind die Tees biozertifiziert
- Ob alle nötigen Informationen zur Herkunft und zum Anbau gegeben sind
- Guter Matcha kostet bei kleinen Verpackungsgrößen min. 60 Cent pro Gramm. Solltest du Tee finden der deutlicher günstiger ist, lass besser die Finger davon.
- Die Herkunft, die Teepflanze, der Anbau, die Ernte, das Vermahlen: All das spielt eine wesentliche Rolle für ein qualitativ hochwertiges Endprodukt
Fazit – Qualität hat ihren Preis
Wie du siehst ist die Qualität und damit der Preis von Matcha Tee von einer Reihe Faktoren abhängig. Werden in China Tees als industrielle Massenware behandelt und produziert, mit Fokus auf Quantität und Geschwindigkeit, werden in Japan ganz andere Maßstäbe angesetzt. Hier setzt man auf traditionelle Anbau- und Verarbeitungsschritte, die sich schon seit Jahrhunderten bewährt haben und für eine gleichbleibend hohe Qualität sorgen. So braucht der Anbau, die Ernte und die Verarbeitung von gutem Tee viel Zeit, Erfahrung und Hingabe. Nur so erhält man die beste Qualität. Und die hat bekanntlich ihren Preis.
Welcher Matcha zu deinen Bedürfnissen passt und wie viel du konkret dafür ausgeben solltest, erfährst du im Artikel "Den richtigen Matcha finden".